Wenn du ein glückliches Leben willst, verbinde es mit einem Ziel,
nicht aber mit Menschen oder Dingen.
Alles sollte so einfach wie möglich gemacht sein,
aber nicht einfacher.-Albert Einstein-
Hast du dich in deinem Leben schon einmal verloren gefühlt? So, als würdest du in einer Sackgasse stehen, ohne Karte, ohne Kompass? Vielleicht bist du gerade mittendrin. Wenn wir keine klare Richtung haben, überkommt uns oft das Gefühl tiefer Verunsicherung. Gedanken wie: „Was mach ich hier eigentlich?“ oder „Wie soll es bloß weitergehen?“ können lähmen – oder uns innerlich zerbrechen.
Menschen mit einem Lebensziel sind in solchen Momenten oft widerstandsfähiger. Ihr Ziel ist wie ein innerer Leuchtturm: Es gibt ihnen Orientierung, selbst in stürmischen Zeiten. Es spendet Sinn, Hoffnung und Perspektive – und hilft, immer wieder neu aufzustehen.
Ein Lebensziel schenkt uns Sinn
Manche Menschen finden schon früh etwas, das sie mit tiefem Sinn erfüllt. Als wäre ihnen ihre Berufung in die Wiege gelegt worden: Musik, Mathematik, Handwerk, Wissenschaft – alles scheint wie gemacht für sie. Für viele andere ist es jedoch ein längerer, oft schmerzhafter Prozess.
Wir suchen, stolpern, zweifeln. Wir fragen uns, ob wir überhaupt für etwas „gemacht“ sind. Doch genau in dieser Suche liegt oft schon der Anfang vom Ziel. Denn Sinn entsteht nicht nur durch Erkennen, sondern durch Erleben, durch Ausprobieren.
Dein Beruf muss nicht deine große Leidenschaft sein
Manche Menschen schaffen es, ihre Leidenschaft zum Beruf zu machen – und lieben auch nach Jahren noch, was sie tun. Für viele aber ist genau das Gegenteil der Fall. Sobald Geld ins Spiel kommt, verliert sich die Leichtigkeit. Die Leidenschaft wird zur Pflicht.
Auch ohne Leidenschaft kann ein Beruf erfüllend sein, wenn er dich begeistert. Begeisterung bedeutet, dass du etwas gern machst, auch wenn dein Lebensglück nicht daran hängt.
Ein Beispiel:
Vielleicht malst du leidenschaftlich gern, aber möchtest nicht davon leben müssen. Gleichzeitig kann dich eine Tätigkeit wie Buchhaltung begeistern, wenn du Struktur liebst, gerne still arbeitest und Sinn darin siehst, Ordnung zu schaffen.
Es ist oft nicht die Tätigkeit selbst, die erfüllt sondern die Bedeutung, die wir ihr geben.
Dazu eine kleine Geschichte:
Ein Mann geht an einer Baustelle vorbei und fragt drei Maurer, was sie tun.
Der Erste sagt: „Ich verdiene hier meinen Lebensunterhalt.“
Der Zweite: „Ich bin der beste Maurer im ganzen Land.“
Der Dritte: „Ich helfe, eine Kathedrale zu bauen.“
Drei gleiche Jobs. Drei völlig unterschiedliche Perspektiven.
Woran du erkennst, ob dein Job (noch) zu dir passt
Im Folgenden möchte ich dir ein paar Punkte aufzählen mit denen du herausfindest, ob dein aktueller Job der richtige für dich ist.
- Es fühlt sich mehr wie ein Hobby an als Arbeit.
- Dein Job ist eine Erweiterung deiner Überzeugungen und Werte.
- Deine Bereitschaft, für deine Arbeit zu „leiden“ ist stark und du verwendest Rückschläge als Motivation.
- Du verlierst dich in der Arbeit und verlierst oft das Gefühl für die Zeit.
- Du bist in der Lage, eine Work-Life-Balance beizubehalten, ohne dich ausgelaugt zu fühlen.
- Die Arbeit ist niemals entmutigend bzw. du freust dich darauf.
- Die Leute, die dir am nächsten sind, bemerken deine Zufriedenheit in deinem Job.
- Egal wie erschöpft du bist, du freust dich darauf, deine Arbeit fortzusetzen.
Selbstverständlich müssen nicht alle Punkte zutreffen, aber wenn kaum einer passt, ist das vielleicht ein Zeichen.
Das Leben ist zu kurz, um es mit einer Tätigkeit zu verschwenden, die einen mehr belastet als erfreut. Außerdem profitiert so niemand davon, weder du als Arbeitnehmer, noch der Arbeitgeber. Du als Arbeitnehmer verschwendest deine kostbare Lebenszeit und arbeitest im Grunde immer mit angezogener Handbremse. Der Arbeitgeber ist genauso in einer „lose“ Situation, weil er nicht das bekommt, was er auch verdient hat. Deine Begeisterung dein echtes Potential.
Wie du dein Lebensziel finden kannst
Und jetzt die große Frage:
Wie findeet man sein Lebensziel, den berümhten „Purpose“? Wie findest du heraus was dich in deinem Leben so richtig begeistert?
Ich selbst wusste lange nicht, wohin mit mir und gelegentlich weiß ich das bis heute noch nicht so wirklich.
Und ganz ehrlich: Es ist nie ein Mangel an Motivation, sondern ein Zuviel an fremden Stimmen. Erwartungen. Glaubenssätzen. Idealen, die nicht meine waren.
Wir leben in einer Welt, die uns täglich sagt, was erstrebenswert ist. Karriere, Konsum, Status. Kein Wunder, dass man den Kontakt zum eigenen inneren Kompass verliert.
Hier sind drei Schritte, die mir geholfen haben:
1. Nimm dir bewusst eine Auszeit
Steig mal ganz bewusst aus deinem Alltag aus. Raus aus dem Hamsterrad. Raus aus der Komfortzone.
Mach etwas, das du noch nie gemacht hast und zwar allein. Geh allein ins Kino, fahr allein weg, wander auf einen Berg, ohne Empfang, ohne Ablenkung.
In dieser Stille beginnt etwas ganz Wesentliches: Du hörst dich selbst wieder. Und du erkennst, was von außen kam – und was wirklich aus dir kommt.
2. Statte deinen Kindheitsträumen einen Besuch ab
Was wolltest du als Kind immer werden? Wovon hast du geträumt, bevor dir jemand sagte, was „realistisch“ ist? Grabe einen dieser Träume wieder aus und erlebe ihn einfach erneut. Vielleicht existiert ja einer dieser Träume ganz still und heimlich noch immer. Nimm dir die Zeit und gib dir die Freiheit wieder zu träumen und Wünsche zu entwickeln.
Mach ein Gedankenspiel und stelle dir vor: Egal, was du tust oder was du auch angehst, du könntest nicht scheitern. Spiele in deinen Gedanken durch, wie und auf welchem Weg du dir deine Träume erfüllen würdest. Wie würdest du mit Herausforderungen umgehen, wie würdest du dich selbst motivieren ständig am Ball zu bleiben? Wie wäre das Gefühl, wenn du dabei wärst deine Träume zu verwirklichen?
Selbst wenn du deine Berufung dabei nicht sofort findest du kommst ihr damit näher. Und vielleicht weckst du Träume, die schon viel zu lange geschlafen haben.
3. Reflektiere und blicke über den Horizont
Nimm dein Schicksal in die eigenen Hände. Es gibt dir Kraft eine Entscheidung zu treffen, aber es gibt dir Macht eine Entscheidung in die Tat umzusetzen. Macht über dein eigenes Leben. Beobachte dich selbst sehr genau und reflektiere dich selbst, nutze die Erkenntnisse über dich selbst und habe den Mut eine Entscheidung zu treffen. Bewege dein Leben in die gewünschte Richtung, teile deine Entscheidung mit anderen. Triff dich mit Leuten, die schon dort sind wo du hin willst, stell ihnen Fragen und lass sie ihre Erfahrungen mit dir teilen. Als Mensch ist unser einziges Leben eine Kette von Momenten, die mit anderen erschaffen, genossen und erfahren wird. Unser Ziel ist es, auf der Erde präsent zu sein, aber unsere Mission ist es, unsere Berufung, unser Lebensziel zu finden und der Welt etwas zurückzugeben.
Indem wir bewusst werden und aktiv Dinge tun, die uns ansprechen, beginnen wir unser Leben zu leidenschaftlichen Projekten, Menschen und Orten zu lenken, die unserem Leben einen tief greifenden Sinn geben.
Ein Lebensziel ist kein fester Punkt am Horizont. Es ist ein Wegweiser. Ein Gefühl. Eine Richtung.
Und manchmal genügt es, den ersten Schritt zu machen – um zu merken, dass man nicht mehr im Kreis läuft.
Du musst nicht sofort wissen, wohin du willst. Aber du darfst heute damit anfangen, es herauszufinden.
Denn Sinn entsteht nicht durch Warten sondern durch Bewegung.
15 Comments
Ein wirklich toller Beitrag <3 & so wunderbar geschrieben! Ich bin total happy mit meinem Leben und bin ein positiver Mensch. Ich lass mich nicht so schnell unterkriegen. Aber wer weiß, was irgendwann ist… ich hoffe aber, alles bleibt wie bisher 🙂
Liebste Grüße,
Sarah
http://www.vintage-diary.com
Das sind sehr gute Punkte die du ansprichst. Ich habe mich z.B. durch meinen damaligen Job als Mensch total verändert (ins Negative) und erst nach einer kleinen Auszeit wurde mir bewusst, dass ich hier etwas verändern muss. Gedacht, getan! Kann ich nur jedem raten ?
Lieben Gruß,
Jacky
Ein toller Artikel. Ich bin auch große Befürworterin von Zielen und einer Zielsetzung. Nur so reflektiert man regelmäßig was ist und bewegt sich weiter nach vorne.
Liebste Grüße,
Elisa • http://www.elisazunder.de
das ist ein richtig guter Ansatz lieber Silviu! sich und seine Vergangenheit sowie Gegenwart immer wieder selbst zu reflektieren, ist auch meiner Meinung ein ganz entscheidender Punkt um überhaupt glücklich werden zu können … oft jagen wir alten Ideen und Träumen hinterher und vergessen darüber ganz zu überlegen, ob wir sie überhaupt noch wahr werden lassen wollen ?
liebste Grüße auch,
❤ Tina von liebewasist.com
Liebe was ist auf Instagram
Da hast du vollkommen recht liebe Tina,
es ist absolut wichtig hin und wieder eine geistige Bestandsaufnahme zu machen, denn wir verändern uns ständig. Was gestern noch wichtig war für uns, kann heute schon keine Bedeutung mehr haben.
lg
Wundervoll geschrieben. Das regt mich (mal wieder) zum Nachdenken an. Da ich jetzt die Gelegenheit habe, mich beruflich etwas anders aufzustellen, ziehe ich alle Möglichkeiten in Betracht. Danke für den wertvollen Beitrag.
Da kann ich dir nur zustimmen, dein Beitrag gefällt mir ausgesprochen gut. Für mich persönlich sind kleine Ziele die irgendwann zu einem Größeren führen sehr wichtig.
Liebe Grüße,
Verena von whoismocca.com und thepawsometyroleans.com
Das sind wirklich hilfreiche Tipps und ein wichtiges Thema. Viele sind in so einer Tretmühle, die einfach nicht glücklich macht. Es ist wichtig auch den Mut zu haben, etwas zu ändern 🙂
Liebe Grüße
Dorie von http://www.thedorie.com
Wow! Ein sehr schöner Beitrag!
Ich setze mir auch immer Ziele, mal kleine und mal größere und immer wenn ich an ihnen arbeite bin ich so happy! ?
LG Sarah
Super geschrieben und so wahr! Ziele finde ich einfach auch total wichtig!
LG
Steph
Lieber Silviu!
Meinen Beitrag „Arbeitest du noch, oder lebst du schon?“ kennst du ja bereits und während ich diesen verfasst habe, machte ich mir genau darüber Gedanken, ob es immer sinnvoll ist, mit seiner Leidenschaft auch Geld zu verdienen. Mir zum Beispiel würden die Dinge, die ich leidenschaftlich gerne mache, vermutlich irgendwann keinen Spaß mehr machen, wenn sie mit Leistungsdruck verbunden sind.
Im Großen und Ganzen finde ich es auch gut, sich Lebensziele zu setzen, allerdings bin ich auch der Meinung, dass man diese nicht zu verbissen verfolgen sollte. Manchmal übersieht man dadurch nämlich neue Chancen, die sich auftun und jagt einer Sache nach, die einen am Ende vielleicht frustriert, weil man sie aus diversen Gründen nicht erreichen kann.
Auszeiten und Selbstreflexion finde ich ebenfalls unerlässlich im Hinblick auf das Setzen von Zielen.
In jedem Fall regt dein Beitrag wieder sehr zum Nachdenken an und ich gratuliere dir zu diesem gelungenen Text!
Liebe Grüße und noch einen schönen Sonntag!
Kay von http://www.twistheadcats.com
Wunderschöner Beitrag! „Das Leben hat den Sinn, den wir ihm geben.“ Freut mich, dass ich deinen Blog gefunden habe 🙂
Liebe Grüße,
Lina von https://www.petitchapeau.de/
Vielen herzlichen Dank! Es freut mich wenn meine Artikel auf Anklang finden 😊
Danke für diese inspirierenden Impulse, Sie haben völlig Recht. Ohne Lebensziele, ist das Streben nach Glück eine Art Illusion.
Wie wahr! Glücklich machen tatsächlich höhere Lebensziele z.B. 1000 Katzen ein zu Hause geben (Zypern hat mehr Katzen als Einwohner).