“In der Liebe zu uns selbst liegt das Geheimnis eines erfüllten Lebens.“ – Gudrun Kropp
Du selbst bist der wichtigste Mensch in deinem Leben, wenn es dir nicht gut geht, wie soll es jemand anderes in deiner Nähe gut gehen?
Viele die mich kennen wissen, dass das ein Satz ist, den ich sehr häufig verwende, doch was möchte ich damit sagen? Sollten wir jetzt alle zu Egoisten werden, nur mehr den eigenen Bedürfnissen und Wünschen Achtung schenken ohne Rücksicht auf Verluste oder unseren Mitmenschen? Könnte man machen, aber dann würde es wahrlich Egoismus sein und hätte nichts mit Selbstliebe zu tun.
Ich meine damit, dass jedem bewusst werden muss, dass man sein Leben lebt und nicht vom Leben gelebt wird. Dein Leben passiert nicht einfach, es ist die Summe deiner Entscheidungen und Handlungen. Du bist in deinem Körper, du fühlst, du siehst, du denkst und vor allem du handelst und interagierst mit deiner Umgebung. Du beeinflusst die Realität, die du wahrnimmst, mit deinem gedanklichen Fokus.
Damit du besser verstehst, lass mich dir ein Beispiel geben. Stell dir vor, du sitzt in einem komplett dunklen Raum mit einer Taschenlampe in der Hand. Je nachdem in welche Richtung du mit der Taschenlampe leuchtest, lässt dich der Lichtkegel etwas anderes im Raum sehen. Das bedeutet nicht, dass der Rest vom Raum nicht existiert. Du bist lediglich in diesem Moment nicht in der Lage den Rest davon zu sehen. Außer du leuchtest mit deiner Taschenlampe in die Richtung, die du sehen willst. Was hat das jetzt mit Selbstliebe zu tun?
Ganz einfach, stell dir mal die Frage worauf du deine geistige Taschenlampe ständig gerichtet hast? Hast du diese Taschenlampe schon mal auf dich selbst gerichtet und versucht tief in dich hineinzublicken um herauszufinden wer du eigentlich bist? Selbstliebe, Selbstachtung oder Selbstwert, wie du es auch immer nennen möchtest, hat vor allem damit etwas zu tun, wie du dich selbst wahrnimmst und behandelst.
Stelle dir selbst die richtigen Fragen
Versuche einmal dich geistig herauszunehmen und betrachte dich selbst von außen. Wer bist du? Wer ist diese Person, die du da gerade betrachtest? Magst du diese Person? Gefällt es dir, wie sich diese Person verhält und aussieht? Wie sie spricht? Wie sie denkt? Was ihre Ansichten und Gewohnheiten sind? Jetzt stell dir weiter vor du müsstest Zeit mit dieser Person verbringen. Würdest du gerne Zeit mit ihr verbringen? Wenn nein, warum nicht?
Genau diese Fragen habe ich mir damals mit Anfang 19 gestellt, als mein Leben am Tiefpunkt war. Vielleicht fragst du dich jetzt, wie das Leben mit Anfang 19 am Tiefpunkt sein kann, es fängt ja da gerade erst an. Tja, glaub mir das geht, du kannst mehr auf about me darüber lesen. Ich fragte mich selbst: „Wer bist du eigentlich?“ Ziemlich schnell bemerkte ich, dass ich gar nicht in der Lage war diese Frage zu beantworten. Mein Geist war so sehr mit Problemen beschäftigt, die in der äußeren Welt passierten, dass ich mir nie die Zeit genommen hatte, in mich selbst hineinzublicken.
Mit der Frage „Wer bist du?“ meine ich nicht Name, Alter, Wohnort etc. Ich meine damit, was macht dich zu dem Menschen, der du bist und welche Werte und Prinzipien definieren dich? Lebst du im Einklang mit diesen Werten? Hast du überhaupt Werte? Wenn ja, sollten gewisse Werte und Prinzipien überdacht werden, weil sie nur Schaden anrichten, anstatt eine positive Wirkung zu haben?
Die Wenigsten blicken nach innen, weil sie nach außen gerichtet sind, um der Umwelt zu gefallen, anstatt sich selbst. Mittlerweile habe ich festgestellt, dass die Wenigsten wissen, wer sie eigentlich sind und noch weniger wissen sie, wer sie sein wollen. Ich erkannte dann auch sehr rasch, dass viele Probleme, die in meinem Leben existierten, die Ursache mangelnder Selbstliebe waren und sobald ich den Blick nach innen wendete, löste sich vieles von alleine.
Der einzige Mensch…
… der mein ganzes Leben bei mir ist,
… der die größte Verantwortung für mich hat,
… der sich immer um mich kümmert,
… der es wirklich gut mit mir meint,
… der mich wirklich kennen müsste,
… auf den ich mich verlassen muss,
… bin nur ich selbst!
Selbstliebe bedeutet zuerst sich selbst glücklich machen und dann erst mit anderen glücklich sein
Ist es nicht seltsam, wie viele Menschen die Erwartung besitzen von anderen glücklich gemacht zu werden ohne, dass sie in der Lage sind, sich selbst glücklich zu machen? Sich selbst zu lieben heißt, sich selbst kennen zu lernen. Ein selbstliebender Mensch weiß, dass Glück ein Gefühl ist, welches von innen heraus entsteht. Diesem Menschen ist es bewusst, dass Glück etwas von ihm geschaffenes ist. Daraus folgt, dass jeder Mensch für sein Glück selbst verantwortlich ist. Selbstliebende Menschen erwarten von niemandem zum Glück geführt zu werden, weil sie wissen, dass das eine auferlegte Bürde ist, die niemand erfüllen kann. Ein sich selbstliebender Mensch ist glücklich mit sich selbst und benötigt keine Bestätigung von außen um glücklich zu sein.
Stelle dir selbst einmal die Frage, wer du bist! Kommst du im Laufe dieser Beobachtung darauf, dass es dir nicht gefällt, wer du bist, dann stell dir die Frage: „Wer will ich sein und was muss ich tun, um zu dieser Person zu werden?“
Um sich selbst kennen zu lernen und Antworten auf die oben gestellten Fragen zu erhalten, bedarf es einer intensiven Auseinandersetzung mit sich selbst. Auch mit unangenehmen Dingen, die man gerne verdrängt. Meistens sind genau die verdrängten und versteckten Emotionen sowie Glaubenssätze, die größten Hindernisse im Leben, die größten Hürden, um sich selbst zu mögen und kennen zu lernen. Dieser Prozess mag kein angenehmer sein und man braucht möglicherweise mehrerer Anläufe, bis sich die ersten Ergebnisse einstellen. Veränderungen, vor allem geistige Veränderungen, benötigen enorm viel Energie und Kraft, dafür lohnen sie sich umso mehr. Es lohnt sich umso mehr, die eigene Selbstliebe zu entdecken und zu erkennen, dass man sein Glück immer selbst in der Hand hat.
Wie du Veränderungen durch mehr Willenskraft und Selbstdisziplin erreichst kannst du in meiner Reihe lesen die mit dem Artikel:
Was Marshmallows mit Selbstdisziplin zu tun haben? beginnt.
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2 Comments
Hallo Silviu, toller Text, gratuliere zur Erkenntnis wie wichtig Selbstliebe ist. Wenn alle das erkennen würden und nicht so viele Erwartungen an die Mitmenschen hätten, wäre es viel friedvoller auf der Welt.
Dein Beispiel mit der Taschenlampe gefällt mir sehr gut. Das kannte ich so noch nicht und doch zeigt es sehr schön auf was du den Fokus legst.
Deine Realität gestaltet sich so, wie du denkst und fühlst und worauf du deinen Fokus legst. Eigentlich ganz einfach, oder?
Gratulation zu deinem Blog – freue mich darauf mehr von dir zu lesen.
Lg
Cornelia
Hallo Cornelia!
Vielen lieben Dank für dein Feedback!
Freut mich sehr wenn dir der Text gefällt. Mein Ziel ist es natürlich mit der Zeit besser zu werden und meine Gedanken noch besser transportieren zu können.
Liebe Grüße Silviu